Wissen

Berliner Notdienst Kinder- und Jugendschutz: Beratung, Sicherheit und Hilfe für euch in Krisen
Gladt: Beratung und Gruppen vor allem für BIPoC (Black, Indigenous, People of
Color) Queers
Jugendnetzwerk Lambda Berlin-Brandenburg:  Beratung, Jugenzentrum, Veranstaltungen, Gruppen für Queers
● LesMigras:  Beratung und Empowerment, vor allem für BIPoC und geflüchtete Queers
● Lesbenberatung:  Beratung für Lesben, bisexuelle Frauen, trans*, inter*, nicht-binäre und queere Menschen
● Q*ube:  Queerer Jugendclub in Neukölln
● Queer Home: Wohnraumberatung für LSBTIQ+
● Schwulenberatung: Beratung und Gruppen für Queers, extra Trans* Inter* Nicht-binär – Beratung
● Villa Lützow – Queerdom: queeres Jugendzentrum
● Young & Queer: Gruppe und Beratung für junge queere Menschen

Was ist Diskriminierung und wie äußert sie sich?

Werden Menschen auf Grund bestimmter Merkmale schlechter behandelt, ist das Diskriminierung. Zum Beispiel kannst du diskriminiert werden, wenn du und deine Familie wenig Geld haben (klassistische Diskriminierung), wenn du Schwarz, Person of Color oder jüdisch bist (rassistische und antisemitische Diskriminierung), auf Grund von Krankheiten und Behinderungen (ableistische Diskriminierung), auf Grund deines Geschlechts oder der sexuellen Orientierung (Queer- und Transfeindlichkeit), auf Grund deiner Religion (z.B. antimuslimischer Rassismus). Das sind nur einige Beispiele. Bei ADAS kannst du mehr zu dem Thema nachlesen.

Diskriminierung äußert sich zum Beispiel durch Mobbing, Beleidigungen und Ausschlüsse. Diskriminierung kann sich aber auch durch „witzig“ gemeinte Bemerkungen sowie scheinbar harmlose Kommentare äußern und geschieht manchmal sogar unbeabsichtigt (z.B. durch unbewusste Vorurteile). Manche Formen der Diskriminierung sind (noch) nicht gesellschaftlich anerkannt. Es gibt aber viele Menschen, die sich dafür einsetzen und versuchen, diese Formen der Diskriminierung sichtbar zu machen. Zum Beispiel die Gewichtsdiskriminierung.

Welche Rechte habt ihr?

Oft wissen Schüler*innen gar nicht, dass sie Möglichkeiten haben, sich gegen Diskriminierung an ihrer Schule (z.B. durch Lehrer*innen) zu wehren. Wichtig zu wissen ist, dass Diskriminierung deine Würde und dein Recht auf Gleichbehandlung verletzt und du das Recht und die Möglichkeiten hast, darauf aufmerksam zu machen und dagegen vorzugehen. Wir geben euch hier Informationen zu euren Rechten sowie einige konkrete Handlungsmöglichkeiten.

  • Berliner Schulgesetz
    Im Berliner Schulgesetz ist dein Recht auf diskriminierungsfreie Bildung im Paragraph §2 verankert.
  • Landesantidiskrimnierungsgesetz Berlin (LADG)
    Berlin hat als erstes und einziges Bundesland in Deutschland ein Antidiskriminierungsgesetz, das euch vor Diskriminierung durch öffentliche Stellen schützen soll und auf das ihr euch berufen könnt. Ziele des LADG sind „die tatsächliche Herstellung und Durchsetzung von Chancengleichheit sowie die Verhinderung und Beseitigung jeder Form von Diskriminierung durch öffentliche Stellen des Landes Berlin“. Das LADG gilt auch an Schulen, Kindertagesstätten, Hochschulen und Fachhochschulen.
  • UN-Kinderrechtskonvention – Kinderrechte
    Kinder und Jugendliche haben Rechte, die weltweit gelten sollen. Das ist in der UN-Kinderrechtskonvention festgehalten worden. Zum Beispiel haben Kinder und Jugendliche ein Recht auf Nichtdiskriminierung und freie Meinungsäußerung.

Was könnt ihr tun, wenn ihr Diskriminierung erfahrt?

  • Sucht euch Verbündete: Viele Beschwerdestellen können nur von einer erwachsenen Person bzw. einer Lehrperson/Schulsozialarbeiter*in, oder euren Erziehungsberechtigten angesprochen werden. Sprecht mit einer erwachsenen Person eures Vertrauens und holt euch Hilfe.
  • Achtet auf euch: Diskriminierung kann viele Gefühle hervorrufen, zum Beispiel Angst, Wut, Verunsicherung und noch viel mehr. Kümmert euch gut um euch! Tut euch selbst etwas Gutes, redet mit Menschen, die euch wichtig sind, besucht eine Gruppe mit Menschen, die auch Diskriminierung erfahren und/oder geht in eine Beratungstelle. Wir haben euch auf dieser Seite ein paar aufgelistet.
  • Wendet euch an die Beschwerdestelle an eurer Schule: An eurer Schule muss es Möglichkeiten geben, Diskriminierung zu melden und zu besprechen, wie dagegen vorgegangen werden kann. Kontaktiert am besten eine erwachsene Person, der ihr vertraut, zum Beispiel Vertrauenslehrer*innen, Schulsozialarbeiter*innen oder eine andere Person, der ihr von dem Vorfall erzählen möchtet.
  • Meldet Vorfälle von Diskriminierung über die AnDi-App: Die App sammelt Fälle von Diskriminierung und gibt euch Informationen zu Anlaufstellen für verschiedene Diskriminierungsformen. Außerdem hilft sie euch dabei, ein Gedächtnisprotokoll von dem Vorfall zu verfassen. Das könnt ihr auch ohne eine erwachsene Person tun.
  • Meldet Diskriminierung bei der Anlaufstelle für Diskriminierungsschutz an Schulen (ADAS): Bei ADAS könnt ihr gemeinsam mit euren Lehrer*innen, Eltern oder anderen erwachsenen Vertrauenspersonen Vorfälle von Diskriminierung an eurer Schule melden und beraten werden.
  • Gründet eine Vielfalts-/Regenbogen-/Anti-Diskriminierungs/ Queer-AG: Erfahren noch andere Schüler*innen an eurer Schule Diskriminierung? Falls ja, habt ihr schon mal darüber nachgedacht, eine Vielfalts-/Regenbogen-/Anti-Diskriminierungs-AG zu gründen und zusammen für eure Rechte einzustehen? Wir von queer@school können bei der AG-Gründung helfen. Außerdem hat QUEERFORMAT einen Leitfaden veröffentlicht, der euch bei der Gründung helfen soll.
  • Wendet euch an das Beschwerdemanagement der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie: Solltet ihr durch eure Schule und Schulaufsicht keine Unterstützung erhalten, gibt es auch die Möglichkeit, dass ihr euch gemeinsam mit einer erwachsenen Person bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (die ist für eure Schule zuständig) beschwert. Besprecht am besten mit eurer Vertrauensperson an der Schule, wann ein guter Zeitpunkt dafür ist.